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Romanserie Mann im Kilt von Pia Guttenson

von Wilfried Klöpping

Um kaum ein Kleidungsstück und seine textilen Begleiterscheinungen ranken sich derart viele, nicht selten recht anzügliche Mysterien wie um den Schottenrock. Hinlänglich als »kilt« bezeichnet, tragen ihn traditionsbewusste Schotten lediglich zu besonderen Anlässen und Ereignissen als Ausdruck ihrer Clan-Zugehörigkeit und nutzen das ungewöhnliche Beinkleid sicher nicht im Alltag, wie es gern und ausgiebig folkloristisch kolportiert wird. Ein Klischee, dass Schottland nachhaltig anhaftet und eben auch mit der unweigerlichen Frage verbunden ist, was man(n) denn darunter so trägt…

Man merkt der Autorin Pia Guttenson an, dass sie eine glühende Verehrerin von Schottland ist. Entsprechend liebevoll sind die Entwicklungen ihrer Geschichten angelegt. Sie entfaltet in ihren Romanen stets eine nette, mit amüsanten Begegnungen und Begebenheiten gespickte Dramaturgie, die wie in einem Strudel ihrem unvermeidlichen Höhepunkt entgegenstrebt. Es ist ihr in allen drei Romanen dieser Serie »Mann im Kilt« – mit jeweils verschiedenen Untertiteln – gelungen, auch der schottischen Landschaft und den markanten Charakteren der Schotten genügend Raum zu geben, auch wenn die viel zitierten Kilts erst ganz am Ende des ersten Romans auftauchen.

In Pia Guttensons erstem Werk »Tausche Ehegatten gegen Mann im Kilt« entflieht die Protagonistin Louise in dem 260 Seiten starken Buch an ihrem 40. Geburtstag einer langweilig spießigen Wohlstandsgesellschaft mit gutverdienendem Ehegatten, zwei nervenden, spätpubertären Söhnen sowie ihren plappernden Freundinnen in die Einsamkeit eines gemieteten Cottages in den schottischen Highlands, um Abstand zu gewinnen und ihren weiteren Lebensweg zu überdenken. Das Ziel Schottland wählt Lou als glühende Verehrerin der Outlander-Saga ganz bewusst, insgeheim auf einen schönen Jamie hoffend, der ihre Ängste vor einer früh einsetzenden Midlife-Crisis leidenschaftlich beiseite fegt. Dabei verschafft sie sich eine verwegene und teils recht leidvolle Freifahrt auf der Achterbahn der Gefühle, die selbstverständlich auch in zwischenmenschliche Bereiche führt.


In ihrem zweiten Roman »Vom Umtausch ausgeschlossen – Mann im Kilt« offenbart die Autorin feinfühlig, dass jeder Mensch hat Schicksalsschläge erlebt hat. Manchmal sind sie über die Jahre verblasst oder so tief im Inneren versteckt, dass niemand sie sehen kann. Louise hat sich für ihren Schotten Alasdair entschieden und startet mit ihm in Schottland einen teils abenteuerlichen Neuanfang. Doch nicht nur ihre eigene Ungeschicklichkeit, auch das ungewohnte Leben im schottischen Hochland stellen sie dabei beinahe täglich vor immer wieder neue Herausforderungen. Besonders kritisch wird es, als sich die Ex-Partner von Louise und Alasdair verbünden und alles daran setzen, das neue Glück zu zerstören. Doch wie immer bei Pia Guttenson kommt dann alles noch ganz anders und manches Vorspiel hat ein lebenslanges Nachspiel.


Im dritten und letzten Roman »Der ganz normale Wahnsinn« dieser Mann-im-Kilt Serie sind inzwischen vier Jahre seit der Heirat von Louise und Alasdair vergangen, doch im Hause Munro herrschen niemals so etwas wie Routine, geschweige denn Langeweile. Die vierjährigen Zwillinge sind stets für Überraschungen gut und halten ihre Eltern dabei gehörig auf Trab. Doch damit nicht genug – ein neuer Feriengast im eigenen B & B entpuppt sich überraschenderweise als Louises früherer Frauenarzt, der auf einmal nach Anschluss. Und dann taucht da auch noch Alasdairs Ex-Frau auf, die ausgerechnet Louise in einer delikaten Angelegenheit um Rat fragt. Und wie zum Abschluss zu erwarten war, nimmt der ganz normale Wahnsinn wieder einmal seinen Lauf – so wie wir es von Pia Guttenson schon in den ersten beiden Romanen gewohnt sind.


Zusätzliche Informationen

Kontakt zur Autorin Pia Guttenson

E-Mail: info@pia-guttenson.de

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Fotocredits: Pia Guttenson / Udo Haafke

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