Outlander ist Kult. Die Romane der US-Amerikanerin Diana Gabaldon sind Gassenhauer, vielleicht noch mehr die aufwendigen Verfilmungen ihrer Highland-Saga. Mit unendlicher Vorfreude werden die jeweils neuesten Serienstaffeln rund um Claire und Jamie erwartet und nach ihrer Veröffentlichung entsprechend verschlungen. Im weltweiten Sog aus Kommerz und Kultur- wie Sozialgeschichte erscheinen unter dem »Outlander-Label« in schöner Regelmäßigkeit und erstaunlicher Vielfalt weitere Nebenprodukte. Eines davon ragt aus dieser Merchandising-Phalanx nicht nur wegen seines opulenten Umfangs heraus: das Outlander-Kochbuch von Theresa Carle-Sanders, dessen Untertitel es als offizielles Kochbuch zur Highland-Saga ausweist. Im Vorwort äußert sich Diana Gabaldon persönlich zur Entstehung des Werkes, ihren Kontakt zur Autorin und ihre helle Begeisterung über die präsentierten Inhalte aus der Feder der kanadischen Gastro-Journalistin.
Carle-Sanders beschreibt in der Einleitung zum Buch ihren ganz persönlichen Werdegang, ihre erste Begegnung mit Diana Gabaldons historisierter Romanwelt und ihre im Jahr 2010 als ausgebildete Köchin aufkeimende Idee, aus den diversen, teils kurz, teils ausführlich formulierten kulinarischen Ansätzen der Bücher Rezepte zu kreieren und auf ihrem Food-Blog zu posten. Mit Gabaldons Einverständnis, die beiden Frauen verbindet mittlerweile eine enge Freundschaft, stellte sie schon wenig später ihre Webseite »outlanderkitchen.com« ins Netz. Damit war inhaltlich bereits der Weg geebnet, den übersprudelnden Fundus dann auch in Buchform zu veröffentlichen. Und dieses Werk, das in seiner deutschen Ausgabe vom Braunschweiger Zauberfeder Verlag veröffentlicht wurde, hat es wahrhaftig in sich: auf 340 Seiten stellt es gut 110 unterschiedliche Gerichte in Wort und Bild vor, überwiegend fotografiert von der Kanadierin Rebecca Wellman, illustriert aber auch mit Aufnahmen der Autorin selbst.
Das Layout des gewichtigen Werkes passt sich in seiner Anmutung dem Outlander-Sujet an. Es kommt rustikal daher und bietet einen Gegenpol zu den heute weit verbreiteten, sachlichen und gern etwas überstilisierten Publikationen des Food-Genres. Beginnend bei der Ausstattung einer waschechten Outlander-Küche des 21. Jahrhunderts und der Erklärung diverser küchentechnischer Handgriffe, stellt Carle-Sanders zunächst einige Grundrezepte vor und arbeitet sich dann kulinarisch vom Frühstück durch den Tag bis hin zu Drinks und Cocktails. Darüber hinaus macht sie einen Exkurs zum Backen von Brot und zum Einlegen und Einmachen diverser Speisen und Produkte. Im umfangreichen Index am Ende des Buches werden die Rezepte nochmals aufgeführt, jeweils dann auch aufgeschlüsselt in glutenfrei, vegan und vegetarisch.
Ausgesprochen große Kreativität beweist Theresa Carle-Sanders gerade beim Erstellen der einzelnen Rezepte. Die Gerichte kreiert sie mit beeindruckendem Einfühlungsvermögen im Stil und mit den Produkten der Zeit. Dabei findet sich an den Textstellen der Outlander-Bücher meist nur der Hinweis auf ein Gericht oder eine Speise als Teil des jeweiligen Handlungsstranges, zudem oft ohne es detailliert dargestellt zu bekommen. Da waren dann schöpferische Schaffenskraft und fantasievolle Eingebungen gefordert. So beginnt Carle-Sanders die Beschreibung der entsprechenden Rezepte mit dem jeweils passenden Textzitat und erläutert im Anschluss ihren eigenen Zugang dazu und mit welchen Gedanken sie das Gericht dann umgesetzt hat. Das eigentliche Rezept, die Zutaten sind in der jeweils benötigten Menge auf einem stilisierten Notizzettel aufgeführt, stellt sie dann sehr ausführlich und gut nachvollziehbar dar und macht am Schluss noch einige Anmerkungen zur eventuellen Aufbewahrung und zu möglichen alternativen Ingredienzen.
Outlander-Freunde dürften sicherlich Geschmack finden an Mrs FitzGibbons Übernacht-Porridge, an Mr Willoughbys korallenroter Kugel, Claires Brathähnchen, Sarah Woolams schottischen Pasteten oder an Stephen Bonnets salzigen Schokoladen-Brezel-Bällchen. Und ungewöhnliche, zumindest ungewöhnlich klingende Speisen finden sich ebenfalls wie die Suppe aus beschwipster falscher Schildkröte, Tauben-Trüffel-Röllchen oder der pfeffrige Austerneintopf. Da Outlander nicht ausschließlich auf Schottland beschränkt ist, obwohl sich mit Cullen Skink oder Cock-a-Leekie echte schottische Klassiker in der Auswahl befinden, geht es durchaus international zu, mit Pizza, Tortellini oder Tacos. Lediglich um Haggis macht die Autorin bei ihrer kulinarischen Zeitreise einen Bogen.
Ein tolles Kochbuch, das spannende Anregungen bietet und vielleicht den einen oder anderen auch zu Outlander-Entdeckungen inspiriert – in diesem Sinne endet auch Carle-Sanders Einleitung: »Ith do leór« – Esst reichlich!
Von Mitte Mai bis Mitte Juni verlost der SchottlandBerater insgesamt 5 Exemplare des Buches »Outlander Kochbuch« von Theresa Carle-Sanders. Teilnehmen ist ganz einfach. Bitte schicken Sie eine Email an den SchottlandBerater mit dem Stichwort »Outlander Kochbuch – Zauberfeder Verlag« unter Angabe Ihrer vollständigen postalischen Anschrift – für den Fall dass Sie gewinnen! Der Einsendeschluss ist der 15. Juni 2021. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Für Ihre Teilnahme verwenden Sie am besten die unten stehende Kontakt-Funktion.
Zusätzliche Informationen zum Buch
- Theresa Carle-Sanders, Outlander – das offizielle Kochbuch zur Highland-Saga, mit einem Vorwort von Diana Gabaldon, Verlag Zauberfeder GmbH, Braunschweig
- Hardcover
- 340 Seiten
- Format: 21×20 cm
- Durchgehend 4-farbig
- ISBN 978-3-938922-76-7
- Preis: EUR 39,90
- Erhältlich in Buchhandel oder direkt beim Verlag
Fotocredits: Zauberfeder Verlag