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Highlander Kochbuch

von Udo Haafke

Beim schlichten Durchblättern des knapp 120 Seiten starken, quadratischen Kochbuches und kurzen Anlesen der Rezepte macht sich eine gewisse Verwunderung breit. Das »Highlander Kochbuch« aus dem Zauberfeder Verlag wartet mit ausgesprochen ungewöhnlichen Kochvorschlägen auf, die selbst Schottland-Begeisterten zunächst etwas fremd, gar anachronistisch vorkommen mögen. Denn dieses optisch sehr ansprechend aufbereitete Büchlein führt weit zurück: es beleuchtet vornehmlich die Zeit der gälischen Kultur im Schottland des 17.und 18. Jahrhunderts. So sollte man sich unbedingt zunächst die ausführliche Einleitung der Autorin Fiona Bondzio ins Thema vergegenwärtigen. Sie geht recht detailliert auf die damaligen Umstände und Voraussetzungen ein, beschreibt zudem die vorhandenen kochtechnischen Möglichkeiten. Bekanntermaßen basiert selbst die heutige schottische Küche auf einer sehr einfachen Grundlage aus prinzipiell nur sehr wenigen Zutaten, die jedoch schon damals durch hohe kreative Leistungen eine erstaunlich große Variationsbreite auf die rustikalen Tische der Cottages und Herrenhäuser zu zaubern vermochte. Auf Grund des rauen Klimas und schwieriger landwirtschaftlicher Bedingungen ließ man sich einige Besonderheiten bei der Zubereitung und, was sogar noch wichtiger war, bei der Konservierung von Fisch, Fleisch, Obst, Gemüse und Getreide einfallen. Unverkennbar dabei auch die Einflüsse aus anderen Kulturen, etwa jener der Wikinger.

Daraus entstanden teilweise Gerichte, die heutzutage als nicht nur schottische Delikatesse, mehr noch als gediegene Mahlzeit gehobener Cuisine gelten, wie etwa Schalentiere von Austern bis Hummer. Jene dienten zu diesen Zeiten als bescheidene, aber Nährwert reiche Nahrungsmittel für die ärmere Bevölkerung. So beschränkt sich das Rezept »Hummer à la Hebriden« eben auf die Zubereitung eines solchen Krustentiers, das mit Sahne und Seetangkeksen serviert wird. Während die Zutaten für das Gebäck aus getrocknetem Seetang, Frühlingszwiebeln und Hafermehl bestehen, dürfte es nicht jedem Zeitgenossen leichtfallen, den noch lebenden Hummer ins siedende Wasser zu tauchen und dort 15 Minuten verweilen zu lassen. Mitunter erscheint die Liste der Zutaten etwas obskur, denn beispielsweise frischer Seetang findet sich eher nur in Ausnahmefällen beim Fischhändler des Vertrauens. Auch die Beschaffung von Dorschköpfen oder Stockfisch dürfte bisweilen etwas problematisch werden. Gleichwohl stehen gerade jene Dinge für die Tatsache, dass in diesen Zeiten alles Essbare verarbeitet wurde und immer etwas Schmackhaftes dabei herauskam.

Die Aufteilung der Rezepte ist klar und übersichtlich gegliedert, die Liste der Zutaten und die Darstellung der Zubereitung sind kurz und knapp, damit aber auch leicht verständlich gehalten. Nicht alle Gerichte werden im Bild gezeigt. Dafür gibt es Anleitungen beispielsweise zur schon fast vergessenen Technik des Pökelns von Fleisch. Fiona Bondzio schreckt auch vor Haggis-Rezepten nicht zurück. Allerdings bereitet sie das schottisch-kulinarische Streitgericht zusätzlich in einer Wildvariante zu. Für Kochfans dürfte es eine echte Herausforderung sein, sich einmal an traditionellen Speisen wie Nettle Kail, Collops, Cullen Skink, Crappit Heids oder Mealie Pudding heranzuwagen, für die sich zudem Serviervorschläge finden. Für etwas Abenteuer an der heimischen Kochstelle sorgt dieses liebevoll zusammengestellte Werk in jedem Falle.


Von Mitte März bis Mitte April verlost der SchottlandBerater insgesamt 5 Exemplare des Buches »Highlander Kochbuch« von Fiona Bondzio. Teilnehmen ist ganz einfach. Bitte schicken Sie eine Email an den SchottlandBerater mit dem Stichwort »Highlander Kochbuch – Zauberfeder Verlag« unter Angabe Ihrer vollständigen postalischen Anschrift – für den Fall dass Sie gewinnen! Der Einsendeschluss ist der 15. April 2021. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Für Ihre Teilnahme verwenden Sie am besten die unten stehende Kontakt-Funktion.

Zusätzliche Informationen zum Buch

  • Hardcover
  • 112 Seiten
  • Format: 21×20 cm
  • Durchgehend 4-farbig
  • ISBN 978-3-938922-94-1
  • Preis: EUR 19,90
  • Erhältlich in Buchhandel oder direkt beim Verlag

Fotocredits: Udo Haafke / Zauberfeder Verlag

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