Malachy Tallack, gebürtiger Engländer, zog im Alter von 10 Jahren mit seiner Mutter auf die Shetland-Inseln. Dort startete er eine Karriere als Liedermacher, arbeitete zusammen mit Größen der schottischen Folkszene von Lise Sinclair bis King Creosote und Runrig und betätigte sich journalistisch u.a. als Redakteur von »Shetland Life« und dem von ihm gegründeten Online Magazin »The Island Review«. Auf zahlreichen Reisen entdeckte er seine schriftstellerische Ader, die in der Publikation zweier vielbeachteter Sachbücher (»Sixty Degrees North: Around the World in Search of Home« sowie »The Un-Discovered Islands: An Archipelago of Myths, Phantoms and Fakes«) mündeten. Mit »Das Tal in der Mitte der Welt« (The Valley at the Centre of the World) legte er 2018 seinen Debütroman vor, der – nominiert für den Highland Book Prize – nun auch in deutscher Übersetzung verfügbar ist.
Das 384 Seiten starke Buch liest sich wie eine epische Liebeserklärung an Tallacks Wahlheimat im äußersten Norden Schottlands. Es gleicht einer Milieustudie über das vermeintlich einfache, durchaus entbehrungsreiche Leben in der Abgeschiedenheit eines einsamen Tals, wie auf dem Archipel zahllose seiner Art zu finden sind. Die wenigen dort lebenden Menschen, und zahlenmäßig weit überlegenen Schafe, skizziert der Autor verblüffend nuanciert und einfühlsam, umreißt ihren gemeinschaftlichen Zusammenhalt und die individuellen Befindlichkeiten. Er beschreibt in entspannter Gelassenheit ihre traditionellen Wurzeln und Prägungen, die bedingt durch die jeweilige Generation zuweilen in manch Konfrontation und Unstimmigkeit untereinander enden, ohne jedoch größeres Konfliktpotenzial zu beinhalten. Man rauft sich zusammen, toleriert ungeplante Veränderungen, das Anderssein des Anderen, dessen womöglich nur bedingt nachvollziehbare Entscheidungen.
Tallack entwirft mit großer Wortgewandtheit (hervorragend übersetzt von Klaus Berr) das atmosphärisch dichte Bild einer faszinierenden, einer großartigen, in sich selbst ruhenden Landschaft, die Freiheit, aber auch Verpflichtung für den Einzelnen bedeutet. Das Klima, die Jahreszeiten bestimmen den Takt und den kleinbäuerlichen Lebensrhythmus, dem man sich unterzuordnen hat und verbunden fühlt, oder dem man in letzter Konsequenz den Rücken kehrt. Fast meditativ zeichnet er das Zusammenleben der Menschen nach und hinterlässt damit beim Leser ein Gefühl der Nachdenklichkeit und des Sinnierens über das eigene Dasein. So erhält das dargestellte Leben im fiktiven Tal, mit seinen Sorgen und Nöten, mit seinen Freuden und Glücksmomenten, eine erstaunliche, geradezu bewegende Allgemeingültigkeit.
Von Mitte November bis Mitte Dezember verlost der SchottlandBerater insgesamt 5 Exemplare dieser liebens- und lesenswerten Roman-Erstausgabe in deutscher Sprache. Teilnehmen ist ganz einfach. Bitte schicken Sie eine Email an den SchottlandBerater mit dem Stichwort »Das Tal in der Mitte der Welt – Malachy Tallack« unter Angabe Ihrer vollständigen postalischen Anschrift – für den Fall dass Sie gewinnen! Der Einsendeschluss ist der 15. Dezember 2021. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Für Ihre Teilnahme verwenden Sie am besten die Kontakt-Funktion unten auf der Webseite des SchottlandBeraters.
Zusätzliche Informationen zum Roman
- Malachy Tallack, Das Tal in der Mitte der Welt, Luchterhand Literaturverlag
- Deutsche Erstausgabe 2021
- Hardcover
- 384 Seiten
- ISBN: 978-3-630-87611-5
- Preis: EUR: 20,00
- Erhältlich im Buchhandel oder direkt beim Luchterhand Verlag
Fotocredits: Udo Haafke / Luchterhand Verlag