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Die Insel Arran

von Wilfried Klöpping

Über die Insel Arran, die südlichste der Inneren Hebriden, wird als ‚Schottland im Miniaturformat‘ gern und ausgiebig philosophiert. Das stimmt allerdings nur bedingt, denn klein oder niedlich gebärdet sich beispielsweise der Goat Fell als höchste Erhebung mit 874 Metern durchaus nicht. Viele weitere Berge erheben sich über, für britische Verhältnisse, eindrucksvolle 750 Meter. Diese Bergwelt ist relativ leicht zu erklimmen und sie bietet aus der Höhe so manch zauberhafte Ausicht. Im Süden präsentiert sich Arran, das eine Fläche von etwa 430 km² umfasst, lieblich und sanft gewellt, im Norden dagegen zunehmend rauer, felsiger und zuweilen sogar ein wenig unwirtlich. Um Machrie Moor breitet sich eine üppige Heidelandlandschaft aus, in der vorzeitliche Relikte in Form von Steinkreisen und Standing Stones zu finden sind.

Brodick Castle, unter Verwaltung des National Trust for Scotland und wichtigstes Ausflugsziel, wacht über das Städtchen Brodick, den Hauptort der Insel. Die Burg gehörte einst, wie der überwiegende Teil der Insel, dem Duke of Hamilton. In Brodick lebt ein großer Teil der etwa 5.000 Bewohner Arrans. Der recht geschäftige Hafen stellt die wichtigste Verbindung zum Festland dar, hier laufen die regelmäßigen Fähren aus Ardrossan in Ayrshire an. Außerdem gibt es eine weitere Fähre, die von Lochranza an der Nordwestküste nach Claonaig auf die Kintyre-Halbinsel übersetzt. Lochranza besitzt seit 1995 die Isle of Arran Distillery, die erste legale Brennerei nach 150 Jahren. Zu den bedeutenden Produkten Arrans gehören neben Whisky und Meeresfrüchten auch Käse, Schokolade und Produkte für die Körperpflege.

Der Weiler Catacol an der Küste etwas südlich von Lochranza weist eine architektonische Besonderheit auf: die 12 Apostel, eine lange Reihe weißgetünchter Häuser hinter von Feldsteinmauern gesäumten Gärten. Sie stammen aus der Zeit, als Arran zum weitläufigen Jagdgebiet für den Duke werden sollte und einige Dörfer umgesiedelt wurden, um Platz für den Wildbestand zu schaffen. Die hierhin Zwangsversetzten sollten Fischerei betreiben, doch dies erwies sich als Fehlplanung. Aus Protest verließen die meisten die Insel. Übrig blieb eine ausgesprochen malerische Häuserzeile.

Anreisemöglichkeiten nach Arran mit den Fähren der Caledonian MacBrayne:
Fährverbindung: Ardrossan-Brodick/Arran
Fährverbindung: Claonaig/Kintyre-Lochranza/Arran

Zusätzliche Informationen

Fotocredits: Udo Haafke

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