Im Alter von elf Jahren wanderte John Muir 1849 mit seiner Familie, die in Dunbar, East Lothian, beheimatet war, in die Vereinigten Staaten von Amerika aus. Dort begann er eine Karriere als Erfinder bis er durch einen Unfall ein Auge verlor. So orientierte er sich um und erforschte die ursprünglichen Regionen des amerikanischen Westens, lernte dabei die Natur, deren zahlreiche Facetten und deren Geschichte bis ins kleinste Detail kennen. Das gewonnene Interesse und die Überzeugung, dass die Umwelt verletzlich, fragil und deshalb unbedingt bewahrenswert ist, veranlassten John Muir dazu, die Führungsrolle bei der Einrichtung und Installierung des Yosemite Nationalparks im Jahr 1890 zu übernehmen, weitere, ähnliche Projekte folgten. Naturkundler sehen Muir als ersten Umweltschützer überhaupt und als Begründer der ökologischen Bewegung.
1983 wurde in Schottland der John Muir Trust gegründet, um die Ideale und Vorstellungen des prominenten Naturkundlers auch in seiner Heimat umzusetzen. Unter der Verwaltung dieser Stiftung befinden sich diverse Regionen im Land, so Knoydart, Schiehallion, Ben Nevis und Teile der Insel Skye. Das Geburtshaus Muirs in Dunbar ist heute ein Museum. Aus Anlass seines 100. Todestags, gleichzeitig als konsequente Fortsetzung des schottischen Jahres der Natur und ebenso als ein Höhepunkt des Homecoming Jahres 2014, feiern East Lothian und Dunbar zwischen dem 17. und 26. April das John Muir Festival. In dieser Zeit wird nicht nur der neu angelegte Wanderweg John Muir Way eingeweiht, sondern auch der Helix und die Kelpies in Falkirk.
Der John Muir Wanderweg führt von Dunbar aus auf gewundenen Strecken durch die naturschönen Bereiche der Edinburgher Vorstädte. Weiter geht es zu Blackness Castle am Firth of Forth, zu den künstlichen Wasserstraßen der Region und zu alten Hafenanlagen. Die ehemalige Trasse der Strathkelvin Eisenbahnstrecke stellt ebenfalls einen Teil des Pfades dar und welcher schließlich über die Höhen der Stoneymollan Road nach Balloch und Helensburgh gelangt. Der John Muir Weg gehört nach der aktuellen Einschätzung des weltweit renommierten National Geographic Magazins als einzige schottische zu den wichtigsten 20 Destinationen, die im Jahr 2014 besucht werden sollten.
Fotocredits: Visit East Lothian