Seit dem Jahr 2003 hat die traditionelle schottische Musikszene ihre eigene, kleine Oscar-Verleihung mit den „Scots Trad Music Awards“. Diese Veranstaltung ist der alljährliche Höhepunkt des Musikjahres. Sie findet jeweils in den ersten Wochen des Dezembers statt und trägt nachweislich zur wachsenden, öffentlichen Popularität dieses Musikgenres bei. Gleichzeitig unterstreicht sie ebenfalls den gewachsenen Stellenwert der gälischen Sprache und Kultur als festen, unverrückbaren Bestandteil der schottischen Geschichte, den insbesondere der gälischsprachige TV-Sender BBC Alba pflegt. Die Abstimmung erfolgt, vornehmlich online, als reine Publikumswahl.
Zu den Preisträgern der Scot Trad Music
Awards 2014 gehört einmal mehr die beliebte Folksängerin Julie Fowlis,
die gemeinsam mit ihrer Band den Titel als Folkgruppe des Jahres bekam.
Julie Fowlis Erfolgswelle setzt sich also auch 2014 nahtlos fort. Nach
Oscar-Meriten für den DisneyPixar Film BRAVE, Auftritten an der Seite
der Stargeigerin Nicola Benedetti bei den Celtic Connections und
Mitwirkung an deren Homecoming-CD-Produktion, Gastauftritt bei der
40-Jahre Jubiläumstour der Folklegenden von Runrig sowie bei den
Commonwealth Games in Glasgow und zum Ryder Cup in Gleneagles erhielt
sie erst vor wenigen Wochen die Auszeichnung als „Tartan Clef“ bei den
Scottish Music Awards als erste gälische Sängerin überhaupt. Schon 2012
bekam sie den Trad Music Award für „Trad Music in the Media“, 2010 für
ihr Album Uam, 2007 für ihr Album Cuilidh sowie als gälische Sängerin
des Jahres, dies auch in 2005.
Duncan Chisholm, ständiger
musikalischer Begleiter in der Band von Julie Fowlis, wurde zudem für
sein aktuelles Album „Live at Celtic Connections“, aufgenommen in
Kelvingrove Art Gallery & Museum, ausgezeichnet. Ein Schwerpunkt der
Veranstaltung lag auf der Würdigung des jung verstorbenen Martyn
Bennett, der in den 90er Jahren zu den großen Nachwuchstalenten und
-hoffnungen der Folkszene gehörte und dessen kurzes Leben in dem
Commonwealthes Games Projekt Grit aufgearbeitet wurde. Weitere
Preisträger sind u.a. Jim Sutherland, das Summer Isles Festival,
Catriona McKay, Skipinnish und Emily Smith.
Fotocredits: julie.scot