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The Kelpies – Stahlkolosse und Legenden

von Wilfried Klöpping

Kelpies – zum einen eine Hunderasse, zum anderen aber auch etwas, was in die mystische Schublade Schottlands gehört. Wasserdämonen nämlich, die sich tarnen können und Fremden versprechen, sie über fließendes Gewässer zu tragen. Willigt man ein, verspeisen sie einen mitten im Fluss, heißt es.

Man sagt, Kelpies seien auch Formwandler, und können sich in einen großen starken Mann verwandeln. Hierzu passt diese Legende:
„Einmal sei es einem Ehemann, der zu seiner kranken Frau auf die andere Seite des Flussufers wollte, geglückt zu fliehen. Da wurde der >Kelpie< so wütend, dass er dem Ehemann einen Felsbrocken hinterher geworfen hat. Dieser Felsbrocken ist heute der Sage nach in Corgarff, einer Ortschaft in Aberdeenshire, zu sehen.“

Das letzte Kelpie wurde von einem Müller verbannt, indem der Müller ihm einen magische Rute entgegen warf, weil der Kelpie einen Sack Mehl stehlen wollte. Falls Euch dennoch ein Kelpie begegnet, hier der ultimative Tipp: gelingt es Euch, ihn aufzutrensen oder aber einen Schleier auf seine Augen zu werfen, muss er Euch zu Diensten sein.

Diese beiden hier, keine Sorge, auch wenn sie so gucken, wurden aus Stahl zusammengenietet – von dem Künstler Andy Scott aus Glasgow. Am 17. Juni 2013 begann er die beiden Kelpies zu schweißen. Als Model dienten ihm >Duke< und >Baron<, zwei Kaltblüter-Pferde. Innerhalb von nur 90 Tagen war das Kunstwerk fertig. Jedes Kelpie wiegt 300 Tonnen, ist 30 Meter hoch. 1200 Tonnen Stahlbeton als Fundamente pro Kopf und 928 Stahlplatten wurden verbaut.

Die Helix, das Besucherzentrum der Kelpies, bietet noch einmal tiefere Einblicke in die Geschichte. Es gibt auch Aktivitäten für Familien mit Kindern: Outdooraktivitäten, Kelpie-Touren, etc. Man kann auch nachts zu den Kelpie-Staturen, wo sie bunt leuchten. Und wenn man ganz alleine ist, vermag man die mystische Atmosphäre, die sich durch Jahrhunderte alte Legenden den Weg bis in die heutige Zeit erhalten hat, deutlich fühlen.

Jasmin M. Frentrup
-Tik Art Photodesign & Kelpiexpertin

Zusätzliche Informationen

Fotocredits: Jasmin M. Frentrup

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