Schroffe Felslandschaften im Norden und sanfte, grüne Hügel im Süden, ein mildes Klima und hier und da sogar eine Palme…Wir sind in Schottland, genauer gesagt auf der Insel Arran. Die landschaftlich reizvolle Schönheit liegt gut geschützt vor den rauen Winden im Firth of Clyde zwischen dem Festland und der Halbinsel Kintyre. Miniatur-Schottland wird sie auch genannt, denn auf kleinstem Raum wartet sie mit der ganzen Vielfalt der schottischen Landschaften auf. Der Norden der Insel ist von kargen Bergen und malerischen Glens geprägt, über denen sich der Goatfell, mit 884 m der höchste Berg der Insel, erhebt. Der Süden weist eine sanft-hügelige von grünen Wiesen bedeckte Landschaft auf und rundherum erstreckt sich eine höchst malerische Küstenlandschaft. Daher ist es auch nicht überraschend, dass Arran schon mehrmals in den vergangenen Jahren unter die Top-Inseln in Europa und der ganzen Welt gewählt wurde.
Die Geschichte von Arran reicht zurück bis in die Steinzeit, womöglich bis in das Jahr 7.000 v. Chr. Zeugen der ersten Besiedelungen findet man auf der ganzen Insel. Besonders sehenswert sind die bronzezeitlichen Megalithanlagen in Machrie Moor mit beeindruckenden Steinkreisen, einem Hügelgrab und zwei »Standing Stones«. Im Verlauf ihrer Geschichte wechselte die Insel häufig ihre Besitzer. Dazu zählten die Iren, die Wikinger, die Engländer und schottische Clans wie die Stewarts und McDonalds. Arran war auch Sitz der Dukes of Hamilton. Sie residierten vorwiegend in Brodick Castle, das heute im Besitz des National Trust for Scotland (NTS) ist und mit seinem Interieur und den wunderschönen Gartenanlagen ein absolutes »must-see« ist. An der idyllischen Nordspitze der Insel thront die Ruine einer weiteren Burg, nämlich Lochranza Castle. Obwohl kein Stammsitz und weniger wichtig als Brodick Castle, gelangte auch sie zu einer gewissen Berühmtheit, weil sie vermutlich als Vorlage für den Tim & Struppi – Comic »Die schwarze Insel« diente.
Neben den kulturellen Sehenswürdigkeiten lockt die Insel mit ihren atemberaubenden Naturlandschaften, die mit einer bunten Flora und Fauna gefüllt sind. Sie können auf vielfältige Art und Weise erkundet werden. Eine Vielzahl von Wanderwegen erschließt die Highlights der Insel. Besonders beliebt sind die Wanderwege entlang der Küste oder auch auf den Gipfel des Goatfell. Die Insel bietet auch ideale Voraussetzungen für viele weitere Outdoor-Aktivitäten wie Fahrrad- und Kanutouren, Paragliding, Canyoning, Segeln, Angeln, Tauchen und Reiten. Arran ist auch ein wahres Paradies für Golfer. Bei sage und schreibe sieben sowohl vom Landschaftsbild als auch vom Schwierigkeitsgrad her, unterschiedlichen Golfplätzen ist für jedes Handicap das Passende dabei.
Das kulturelle Leben auf der Insel wird durch viele traditionelle Feste und Festivals bereichert. Beim Mountain Festival, Arran Folk Festival, Open Studios, dem McLellan Festival oder dem Drama & Music Festival kann man in das Inselleben eintauchen und mehr über Land und Leute erfahren. Was wäre Schottland ohne Highland Games? Auf Arran sind es die Brodick Highland Games, die aus dem jährlichen Veranstaltungskalender nicht wegzudenken sind. Auch für so manche Gaumenfreude ist auf Arran gesorgt. Seit 1995 produzieren die »Isle of Arran Distillers« in Lochranza hervorragende »single malts«. Mit der Lagg Distillery im Süden der Insel gibt es seit dem Sommer 2019 sogar eine zweite Brennerei auf der Insel. Weniger hochprozentig, aber ebenso fein ist die Palette der »ales«, die in der »Isle of Arran Brewery« gebraut wird. Sowohl in den Destillerien als auch in der Brauerei werden Besichtigungstouren mit Verkostung angeboten. Die lokalen Produkte wie Käse, Schokolade, Marmeladen und die Haferkekse der Insel, sowie das gastronomische Angebot der Restaurants, Pubs und Cafés runden das kulinarische Programm der Insel ab.
Das passende Nachtquartier für den Inselurlaub zu finden, ist auf Arran kein Problem. Die Auswahl reicht von Campingplatz über gemütliche B&Bs und Ferienhäuser bis zu gehobenen Mittelklasse- und Luxus-Hotels. Zur Insel hinübersetzen können Besucher zum einen vom Fährhafen Ardrossan auf dem schottischen Festland aus. Eine große, moderne Autofähre mit allem Komfort bringt die Passagiere in nur 55 Minuten hinüber nach Brodick, den zentralen Fährhafen und zweitgrößten Ort der Insel. Diese Fährverbindung von CalMac Ferries ist ideal, wenn man eine Schottlandrundreise z.B. in Glasgow beginnt. Zum anderen kann man aber auch mit der gleichen Reederei die Insel >durch die Hintertür< erreichen, indem man die kurze Fährverbindung zwischen Claonaig auf der Halbinsel Kintyre und Lochranza im Norden von Arran benutzt.
Zusätzliche Informationen zur Insel Arran
- Link zur Lage der Insel Arran auf Google Map
- Link zu einem Video über die Insel Arran auf YouTube
- Link zum Fahrplan von CalMac Ferries für die Strecke Ardrossan-Brodick
- Link zum Fahrplan von CalMac Ferries für die Strecke Claonaig-Lochranza
- Link zur Webseite von Visit Arran
Fotocredits: Visit Arran