In ganz Schottland gibt es derzeit einen Boom für neue Whisky-Destillerien. Single Malts liegen voll im Trend und sind heiß begehrt. Zur Begeisterung zahlreicher Whisky-Liebhaber werden aber auch lange stillgelegte Brennereien wieder reaktiviert, ihrer staubiger Patina entledigt und neues Leben eingehaucht, was nicht nur die Engel freut. So hat der Whisky-Konzern DIAGEO sich dazu entschlossen, die traditionsreichen Produktionsstätten Port Ellen auf der Insel Islay und Brora, die unmittelbar neben der Clynelish Distillery in Caithness nördlich von Inverness liegt, wieder aufleben zu lassen. Das sind klangvolle Namen in der Whisky-Szene. Abfüllungen aus diesen Brennereien, die beide seit 1983 nicht mehr produzieren, sind mittlerweile sehr selten und werden in Sammlerkreisen hoch gehandelt. Dies aber nicht nur wegen ihres Alters, sondern vielmehr wegen ihrer herausragenden Qualität.
Die Gründung der Brora Distillery erfolgte im Jahr 1819 durch den Duke of Sutherland. Zunächst wurden Destillate unter dem Namen Clynelish abgefüllt, bis 1967 gleich nebenan die Clynelish Distillery entstand und Brora seinen historischen Namen wieder bekam. Noch 16 Jahre wurde danach weiter produziert, bis die Entscheidung fiel, die Herstellung zu stoppen. Die alten Lagerhäuser nutzt Clynelish zwischenzeitlich für die Reifung ihres Whiskys, DIAGEO gab aber trotz der Stilllegung noch in den letzten Jahren diverse, meist streng limitierte Spezial-Abfüllungen heraus.
Obwohl vor über 30 Jahren geschlossen, konnte sich die legendäre, 1825 gegründete Destillerie von Port Ellen dennoch weiterentwickeln. Zwar ruhte die Produktion und einige Teile der Brennerei wurden abgerissen, doch die Mälzerei führte ihren Betrieb weiter und versorgt viele der Islay-Destillerien. DIAGEO als Besitzer der Produktionsanlagen gibt seither besondere Jahrgangsabfüllungen von Port Ellen Single Malts heraus.
Nun also sollen beide ab 2020 ihren Betrieb wieder aufnehmen und dabei sollen, so die feste Absicht DIAGEOs, die neuen, sorgfältig kontrollierten und überwiegend limitierten Abfüllungen charakterlich möglichst nah an ihre historischen Vorbilder heranreichen, beide befinden sich dabei geschmacklich eher auf der torfigen Seite. Zudem sollen natürlich auch entsprechende Besucherzentren entstehen.
Zusätzliche Informationen
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Ian Smith
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