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Klettern am Ben Nevis in Schottland

von Udo Haafke

Unter den Gebirgslandschaften der Welt glänzen das schottische Hochland und der Ben Nevis, mit 1344 Metern gleichzeitig höchster Berg im Vereinigten Königreich, eher mit einer vornehmen Bescheidenheit hinsichtlich Größe und Ausdehnung. Dennoch stellen Bergsteiger- und Klettertouren in der wildromantischen Einsamkeit der Highlands eine echte Herausforderung selbst für ambitioniertere Alpinisten dar. Dies gilt insbesondere für die kalte Jahreszeit.

Der Ben Nevis wurde erstmalig wohl im 18.Jahrhundert erklommen, genauere Überlieferungen hierzu sind leider nicht vorhanden. Heute gibt es einen vergleichsweise leicht zu bewältigenden Fußweg hinauf zum Gipfel, der jedoch ein gutes Maß an bergsteigerischen Kenntnissen voraussetzt. Klimatische Unwägbarkeiten, ein plötzlicher Wetterumschwung, die Beschaffenheit des Bodens und des Gesteins können einen Ausflug auf den Berg schnell zu einer abenteuerlichen Expedition werden lassen. Eine atemberaubende Aussicht, wenn das Wetter dies erlaubt, von der Bergesspitze hinab auf das umgebende Hochland entschädigt den Gipfelstürmer letztlich für so manche vorangegangene Mühsal.

Besonders reizvoll für Kletterer stellt sich der Aufstieg über die sehr steile Nordwand des Ben Nevis dar, dessen oberste Spitze aus der Ferne nur selten zu sehen ist, da sie sich nur zu gern ein klein wenig verschämt in Wolken hüllt. Es erfordert ein Höchstmaß an alpinistischem Geschick die vereisten Felsvorsprünge, schneebedeckten Grate oder tückischen Felsspalten bei Minustemperaturen und im eisigen Wind zu bewältigen. Ein Alleingang zur Erklimmung des Bens ohne exakte Ortskenntnis ist ein mehr als riskantes und lebensgefährliches Wagnis. Das vertikale Klettern auf Eis und kaltem Fels kann ganz in der Nähe, zudem auch im Sommer, geübt werden. Im Ice Factor von Kinlochleven zwischen Fort William und Glencoe stehen in einem umgewidmeten Fabrikgebäude künstliche, vereiste Kletterwände für jedermann bereit. Allerdings halten diese nur ansatzweise einem Vergleich mit den naturgegebenen Bedingungen stand.

Zusätzliche Informationen

Fotocredits: Udo Haafke

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