Home Attraktionen Historische Wahrzeichen und erhaltenswertes Kulturerbe in Schottland

Historische Wahrzeichen und erhaltenswertes Kulturerbe in Schottland

von Wilfried Klöpping

Die Geschichte Schottlands ist so vielfältig, dass man sie nicht nur in Büchern festgehalten hat, sondern sie teilweise auch in Stein gemeißelt hat. Überall im Land gibt es Überbleibsel einer turbulenten und teilweise dramatischen Vergangenheit. Die Überreste beziehen sich u.a. auf Clans, die in bestimmten Zeitepochen das Land regiert haben, oder auf Armeen, die sich in blutigen Schlachten bekämpft haben, oder sogar auf Menschen aus der Jungsteinzeit, die geheimnisvolle Steinkreise und Grabstätten errichtet haben, um längst vergessene Gottheiten zu huldigen. Aber das sind genau die historischen Wahrzeichen von Schottland, die als erhaltenswertes Kulturerbe gelten, weil es die Bevölkerung und die Besucher bis in die heutige Zeit fasziniert. Viele der folgenden „ancient landmarks“ liegen auf den Inseln vor der Westküste Schottlands und sind mit dem Fähren-Netzwerk von CalMac Ferries leicht zu erreichen.

Calanais Standing Stones & The Blackhouse auf Lewis

Die Calanais Standing Stones auf den Äußeren Hebriden erfreuen sich weltweiter Berühmtheit und sind ein faszinierendes Wahrzeichen aus der Jungsteinzeit. Sie wurden vor mehr als 5.000 Jahren in der Form eines Kreuzes aufgerichtet und sind damit älter als das allseits bekannte Stonehenge in Südengland. Die eindrucksvollen Steine sind bis zu 5 Meter hoch und geben bis in die heutige Zeit noch viele Rätsel auf. Es wird vermutet, dass hier rituelle Handlungen und Astronomie-Beobachtungen stattfanden. Zu erreichen ist die (Halb-)Insel Lewis auf direktem Wege mit der CalMac-Fähre von Ullapool aus.

Im Vergleich zu den Calanais Stones ist The Blackhouse auf der Insel Lewis noch ein sehr junges, aber auch erhaltenswertes Kulturerbe, denn es stammt aus dem 19. Jahrhundert. Es bietet eine sehr authentisches Einsicht in die Lebensweise der hart arbeitenden Inselbevölkerung zusammen mit ihren Tieren. Erst in den 1960er Jahren wurden diese sehr einfachen Unterkünfte von den Menschen verlassen und können in der heutigen Zeit nicht nur besichtigt werden, sondern können auch als einfache Unterkünfte von Gästen und Besuchern gebucht werden.

St Clement’s Church auf Harris & Kisimul Castle bei Barra

Die Kirche von St Clement’s ist ein herausragendes Beispiel für die lebendige Geschichte auf den Äußeren Hebriden. Obwohl sie bereits um das Jahr 1520 errichtet wurde, ist sie durch zahlreiche Renovierungsarbeiten in den vergangenen Jahrhunderten für zukünftige Generationen sehr gut erhalten geblieben. Ihre Lage am südlichen Rand der Halbinsel Harris bietet eine dramatische Aussicht auf das Meer – gepaart mit dem Anblick der Grabstätten der Chiefs von dem MacLeod Clan. Zu erreichen ist die (Halb-)Insel Harris mit den CalMac-Fähren sowohl von Uig/Skye als auch von Berneray/North Uist.

Kisimul Castle liegt exponiert auf einer kleinen Felseninsel unmittelbar vor der Küste von Barra und ist daher nur mit dem Boot zu erreichen. Es wurde um das Jahr 1400 als Befestigung und Stammsitz des MacNeil Clans errichtet und ist bekannt als „Castle in the Sea“. Der jetzige Chief dieses Clans hat die Burganlage für 1.000 Jahre an Historic Environment Scotland verpachtet – zu einem Preis von GBP 1 und einer Flasche Whisky pro Jahr! Zu erreichen ist die Insel Barra mit den CalMac-Fähren sowohl von Oban als auch von Eriskay/South Uist.

Dunvegan Castle auf Skye & Kinloch Castle auf Rum

Die Insel Skye ist voller imposanter Sehenswürdigkeiten und Dunvegan Castle ist sicherlich eine davon. Es gilt als eines der am längsten durchgehend bewohnten Schlösser in Schottland und hat daher auch sehr viele Geschichten zu erzählen – vorwiegend von dem Clan der MacLeods, die hier ihren Stammsitz haben. Es bietet sich aufgrund seiner Lage direkt am Meer und mit den Bergen der Insel im Hintergrund als beliebtes Fotomotiv an, liegt aber weitaus versteckter als das häufig recht überlaufene Eilean Donan Castle kurz vor der Anfahrt zur Skye Bridge. Zu erreichen ist die Insel Skye neben der bereits erwähnten Brücke mit einer CalMac-Fähre von Mallaig aus.

Die wenigsten werden Kinloch Castle auf der kleinen Insel Rum kennen, die zu den „Small Isles“ gehört und von Mallaig aus von CalMac Ferries angefahren wird. Es ist auch kein typisches schottisches Schloss, sondern wurde von einem reichen Textilfabrikanten aus Lancashire erst im Jahr 1900 als luxuriöse Jagdunterkunft gebaut. Über den äußerst ungewöhnlichen Geschmack bei der Innenausstattung wird nun seit mehr als hundert Jahren kontrovers diskutiert und unverblümt kommentiert.

Iona Abbey & Mount Stuart auf Bute

Die Abtei auf der kleinen Insel Iona gilt als Symbol der frühen Christianisierung. Dieser Ort wurde für spirituelle Verehrung bereits im Jahr 563 von keinem geringeren als dem Heiligen Columba gegründet, bevor zu Beginn des 13. Jahrhundert die ersten Teile der heutigen Iona Abbey errichtet wurden und sie so zur Geburtsstätte des weltberühmten „Books of Kells“ wurde. Auch wenn es immer wieder zahlreiche Zerstörungen in den vergangenen Jahrhunderten u.a. durch Überfälle der Wikinger und starke Stürme gegeben hat, gilt diese Insel mit ihrer Abtei in der heutigen Zeit als wahre Pilgerstätte. Zu erreichen ist die Insel Iona mit einer reinen Personenfähre von CalMac von Fionnphort auf Mull aus.

Mount Stuart auf der idyllischen Insel Bute, die im Firth of Clyde liegt, wurde im späten 19. Jahrhundert im gotischen Stil errichtet. Hier wurden keine Kosten und Mühen gescheut, um den Wohlstand und Reichtum durch luxuriösen Marmor in der Marble Hall und der Grand Library sowie den glitzernden Kronleuchtern in den Speisesälen zu symbolisieren. Die weitläufigen und makellos gepflegten Gärten auf diesem Anwesen runden die Pracht aus viktorianischer Zeit auf hervorragende Weise ab. Zu erreichen ist die Insel Bute mit den CalMac-Fähren sowohl von Wemyss Bay als auch von Colintraive.

Zusätzliche Informationen

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Fotocredits: CalMac Ferries

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