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Galloway Tourist Route – von Gretna nach Ayr

von Judith Sleigh

Der schottische Südwesten fristet ein stetes Mauerblümchendasein, denn er wird meist im wahren Wortsinn links liegen gelassen auf der Reise in Richtung der Hauptstadt und des Hochlandes. Dabei wartet die Region Dumfries & Galloway mit einer Vielzahl zauberhafter Attraktionen und landschaftlicher Höhepunkte auf, die sich problemlos mit denen der Highlands messen können. Aus diesem Grunde wurde die »Galloway Tourist Route« ins Leben gerufen. Sie führt über gut 150 Kilometer vom legendären Gretna Green bis hinauf nach Ayr.

Wer von Carlisle aus nordwärts fährt, erreicht bald die weltbekannte Schmiede von Gretna und das in unmittelbarer Umgebung angelegte Willkommenszentrum mit Shops, Restaurants und Hochzeitskapelle. Der trubelige Ort, dessen romantische Attitüde nur noch in der Erinnerung wirklich lebt, gehört zum Standardprogramm eines jeden Rundreiseveranstalters. Eine ab April 2018 verfügbare Karte der Galloway Tourist Route kann man im dortigen Fremdenverkehrsbüro bekommen. Hinter Gretna also geht es links ab zu kleinen beschaulichen Dörfern, in wildromantische Waldgebiete und durch eine bezaubernde Hügellandschaft in Richtung der Westküste Schottlands.

Ich mag die Region ganz besonders, weil es hier so viel zu entdecken gibt, wobei vor allen Dingen die ungewöhnlichen Erlebnisse in Erinnerung bleiben. Das Threave Castle beispielsweise liegt auf einer kleinen Insel inmitten des Flusses Dee und kann entsprechend nur mit einem Ruderboot erreicht werden. Im nahen Galloway Forest Park dehnt sich ein weites Waldgebiet aus, durch das verschlungene Wege und Pfade führen, flankiert von mystischen Seen und mit Heidekraut überwucherten Hügeln. Zweifellos das Glanzlicht ist jedoch der Dark Sky Park, der erste seiner Art in Großbritannien, der eine exzellente Himmelsbeobachtung gewährleistet.

Der »Red Kite Trail«, der Pfad des Roten Milan, rund um den Loch Ken gibt beste Möglichkeiten, die seltenen Greifvögel in freier Wildbahn zu sehen. Am Solway Firth locken lange weiße Sandstrände oder der Besuch eines der netten kleinen Orte, wie der Künstlergemeinde Kirkcudbright. Die Strecke durch die Berge zum traditionsreichen Badeort Ayr erinnert in ihrer erhabenen Einsamkeit stark an vergleichbare Routen im Hochland. Als preisgünstige Unterkünfte an der Galloway Tourist Route bieten sich für Camper und Rucksacktouristen die Campingplatze Glenearly Holiday Park oder Loch Ken Holiday Park an.

Judith Sleigh
-Tourism Expert

Fotocredits: Udo Haafke / Historic Environment Scotland

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