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Forscher David Livingstone

von Udo Haafke

Dr. Livingstone, I presume? – Doktor Livingston, nehme ich an? Mit dieser offensichtlich rhetorisch gemeinten Frage, die alsbald zum geflügelten Wort wurde, begrüßte Henry Morton Stanley den kränkelnden schottischen Missionar und Forscher, als er ihn in Ujiji im tansanischen Busch endlich aufspürte. Livingstone, bekannt und berüchtigt für seine eigenbrötlerische Art wie für seine Besessenheit zu forschen und entdecken, galt zu diesem Zeitpunkt im November 1871 als verschollen, da man monatelang nichts von ihm gehört hatte. Trotz körperlicher Schwäche ging er nun mit Stanley wieder auf Expedition, denn er suchte unnachgiebig weiter nach der Quelle des Nils, getreu seinem oft artikulierten Motto ‚Mein Herz ist in Afrika‘. Doch dieses Ziel erreichte er nicht mehr. Er starb, 60-jährig, am 1. Mai 1873. Sein einbalsamierter Leichnam wurde in der Londoner Westminster Abbey beigesetzt.

Anlässlich seines 200. Geburtstages, der am 19. März 2013 gefeiert wird, hat das National Museum of Scotland in Edinburgh eine umfangreiche Ausstellung mit Bildern, Objekten und Erinnerungsstücken aus dem Leben des in Blantyre bei Glasgow geborenen Schotten zusammengestellt. Diese ist bis zum 7. April 2013 in der Galerie Nr. 2 in der dritten Ausstellungsebene des Museums zu sehen. David Livingstone bereiste 1840 erstmals als Beauftragter der Missionsgesellschaft in London den afrikanischen Kontinent und entdeckte hierbei seine Zuneigung zur Region und zu den Menschen, für die er sich in der Folgezeit mit Leib und Seele einsetzte. Bei der Durchquerung des afrikanischen Südens entdeckte er als erster Europäer im Winter 1855 die Victoriafälle. Später verfasste er diverse Publikationen über seine Erlebnisse und Expeditionen, prangerte auch den Sklavenhandel an, konnte hier jedoch keine nachhaltigen Erfolge erzielen. Das in der Obhut des National Trust for Scotland befindliche David Livingstone Centre im Geburtshaus in Blantyre im Südosten von Glasgow präsentiert permanent Ausstellungen über die Arbeiten und das Wirken des Forschers und gibt darüber hinaus einen spannenden Einblick in das bürgerliche schottische Leben des 19. Jahrhunderts.

Fotocredits: National Museums of Scotland

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