Die glorreichen Zeiten des Schiffbaus in Glasgow und auf dem Clyde sind längst Vergangenheit. Insolvenzen und Schließungen sorgten seit den 70er Jahren für einen fortgeschrittenen Rückzug der Werftindustrie, Firmengelände wurden niedergerissen und anderen Nutzungen zugeführt, viele Arbeitsplätze gingen verloren. Als optische Mahnmale ragen an einigen Stellen noch die mächtigen Werftkräne in die Höhe. Recht trotzig behaupten sich jedoch noch einige Betriebe in der Region Inverclyde, so auch die traditionsreiche Ferguson Shipbuilders Ltd. in Port Glasgow. Neue Aufträge sind gegen starke ausländische Konkurrenz zwar kaum noch zu bekommen. Daher ist die Freude umso größer, wenn man sich bei einer Ausschreibung dann doch behaupten kann.
So hat die renommierte und mehrfach ausgezeichnete schottische Fährreederei Caledonian MacBrayne nun bei Ferguson gleich zwei neue Fährschiffe in Auftrag gegeben. Diese sichern nicht nur 75 Arbeitsplätze in der Werft selbst, sondern kreieren sogar zusätzlich 100 weitere neue Stellen, vermeldet die Chefetage von Ferguson voller Stolz. Eines der beiden Schiffe soll nach Fertigstellung im Sommer 2013 auf der Strecke von Sconser nach Raasay auf Skye eingesetzt werden, das Zweite gelangt dann etwas später im Jahr zum Einsatz.
Die beiden Ro-Ro-Fähren sind für 150 Passagiere sowie 23 PKWs oder zwei LKWs ausgelegt bei einer maximalen Geschwindigkeit von neun Knoten. Sie werden nach den allerneuesten Erkenntnissen hinsichtlich Wirtschaftlichkeit, Energieeffizienz und Umweltschutz gebaut und betrieben und verfügen über einen weltweit in diesem Genre erstmals eingesetzten Hybrid-Antrieb. Diese zukunftsweisende Technik ist sauberer, leiser und weniger wartungsintensiv und unterstreicht nachhaltig Schottlands Ambitionen hinsichtlich der Minimierung des Kohlendioxid-Ausstoßes.
Zusätzliche Informationen
- Webseite von Caledonian MacBrayne
Fotocredits: Udo Haafke