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DuMont Bildatlas

von Udo Haafke

Einen echten Quantensprung hat der DuMont Reiseverlag mit der Überarbeitung der Reihe der HB Bildatlanten vollzogen, die schon seit einigen Jahrzehnten nahezu unverändert auf dem Markt preisgünstiger, großformatiger Reiseführer etabliert waren. Das biedere Layout, die starre und grob schematische Zusammenstellung der Bilder wurde komplett aufgegeben, lediglich die eingefügten Karten blieben erhalten. Ihr Nutzwert ist jedoch aufgrund des Maßstabs begrenzt und dient lediglich einer groben Orientierung. Der DuMont Bildatlas ist trotzdem nun ein reifes, ansehnliches und qualitativ hochwertiges und zudem konkurrenzfähiges Reisemagazin geworden.

Der vorliegende Schottland-Band (Untertitel: Magische Landschaften) wurde von dem bewährten Autorenteam Eberhard Bort (Text) und Axel M. Mosler (Foto) erarbeitet und auf 120 Seiten zusammengestellt. Beide hatten bereits mit dem opulenten Buch ‚Zeit für Schottland‘ (Bruckmann Verlag) ein ausgezeichnetes Werk vorgelegt. Einigen doppelseitigen Impressionen aus dem Land folgen gut geschriebene Essays und Reportagen aus allen Regionen des Landes. Dabei kommen endlich einmal auch die in vergleichbaren Produkten eher stiefmütterlich abgehandelten Regionen des schottischen Südens und der Lowlands zu ihrem Recht. Ebenso bekommt Glasgow seinen gebührenden, gleichrangigen Platz neben Edinburgh eingeräumt. Jedem Abschnitt folgt die schon erwähnte Karte sowie ein dreiseitiger Informationsteil mit allem Wissenswerten aus der Region.

Ein Serviceteil am Ende des Heftes gibt praktische, allgemeine Informationen zum Alltag und für die Reise in Schottland selbst. Sehr schön sind die kleinen eingestreuten Kapitel unter dem Titel Aktiv und Thema, die auf interessante Aktivitätsmöglichkeiten für die ganze Familie hinweisen bzw. beispielhaft auf Doppelseiten die schottische Ökonomie, Gastronomie oder bestimmte Reisewege beleuchten. Zwar tauchen die typischen Klischees zwischen Nessie, Kilt und Dudelsack auch in einigen Bildern auf, doch wirkt der Gesamteindruck sehr frisch und erfreulich unverbraucht. Die Tatsache, dass der überwiegende Bildanteil nur von einem einzigen Fotografen, dem für seine sensible und ausgezeichnete Arbeit bekannten Dortmunder Axel M.Mosler, bestritten wird, erweist sich hier als überaus positiv. Lediglich bei der Auswahl des Titelbildes hätte man eventuell eine andere Wahl treffen sollen. Es scheint als ob hinsichtlich einer gewissen Austauschbarkeit des Motivs und der Farbgestaltung versucht wird, dem Diktat eines trendigen Modegeschmacks gerecht zu werden. Dennoch ein lohnenswertes Reisemagazin, das man so schnell nicht mehr aus der Hand legt.

Fotocredits: Udo Haafke

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