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Der schottische Gin Trail

von Udo Haafke

Whisky und Schottland sind untrennbar miteinander verbunden. Im Schatten des >schottischen Goldes< führte Gin bisher eher ein Mauerblümchendasein und erlebt erst in der jüngeren Vergangenheit einen erstaunlichen Boom, der selbst die eingefleischten Whiskyfans verblüfft. Dabei hat die handwerkliche Destillation von Gin in Schottland eine große und lange Tradition, die im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Höhen und Tiefen zu durchlaufen hatte. Ähnlich wie bei den aktuellen Trends in der »craft beer«-Produktion, die ganz auf Individualität und Geschmacksvielfalt ausgerichtet ist, schwimmt auch Gin derzeit auf einer Erfolgswelle.

Gut 70% des derzeit in Großbritannien produzierten Gins stammt aus Schottland und der durchschnittliche Pro-Kopf-Konsum in der Hauptstadt Edinburgh ist höher als in jeder anderen Stadt des Landes. Dies prädestiniert Edinburgh auch als inoffizielles Zentrum der Ginherstellung, das schon im 12. Jahrhundert bereits über eine ausgezeichnete wirtschaftliche Infrastruktur verfügte – in der Glasherstellung, der Küferei und in der adäquaten Lagerung von Destillaten. Im Jahr 1777 verfügte die Stadt allein über acht lizensierte Destillerien und gut und gerne 400 inoffizielle Produktionsstätten.

Zwischen 2010 und 2014 entstanden 73 neuen Gin-Destillerien in Großbritannien, 56 davon in den letzten beiden Jahren. Brennereien sind in abgelegenen Highland-Dörfern ebenso zu finden wie hoch im Norden auf den Shetland-Inseln oder an der schottischen Ostküste. Daher hat die Wine & Spirit Trade Association (WSTA) nun eine Übersichtskarte veröffentlicht, in der zunächst einmal 17 schottische Destillerien und Gin-Bars verzeichnet sind. Auf Grundlage des Scotland Gin Trails kann man diese nun erkunden. Allerdings muss jede Brennerei individuell für einen Besichtigungstermin kontaktiert werden, da sie in der Mehrzahl noch nicht über eigene Besucherzentren verfügen. Zu jeder Brennerei sind zudem stichwortartig die wichtigsten Daten aufgeführt.

Zusätzliche Informationen

Fotocredits: Udo Haafke

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