Vor genau 130 Jahren wurde auf der Insel Islay am Loch Indaal
die Bruichladdich Destillerie gegründet. Damit war und ist sie die am
weitesten im Westen gelegene Produktionsstätte Schottlands für das
hochgeschätzte flüssige Gold. Zum Ende des vergangenen Jahrhunderts
liefen die Geschäfte des vergleichsweise kleinen Betriebes, der sich auf
Blended Whiskys konzentriert hatte, nicht besonders gut, die Schließung
drohte. Mark Reynier, Engländer mit einem Faible für Spirituosen,
witterte im Jahr 2000 seine Chance und erwarb die marodierende
Brennerei, welche ihre Produktion unmittelbar auf Single Malts umstellte
und wieder erfolgreich am Markt etablieren konnte.
Und Reynier
ging einen Schritt weiter, indem er organische Whiskys entsprechend
biologischer und strenger ökologischer Vorgaben mit Zutaten von Islay
produzierte. Mehr als die Hälfte der Bruichladdich Whiskys tragen heute
ein Öko-Label. Doch das reichte dem Engländer immer noch nicht: genervt
von hohen Treibstoff- und Energiekosten auf der Insel kam er auf die
findige Idee, das aus den Abfallprodukten der Whisky-Produktion
entstehende Biogas zu nutzen.
Mittels Generator stellt er daraus nun den benötigten Strom für die Destillerie her und betreibt damit seinen metallicblauen Nissan Leaf, ein Elektroauto mit gut 175 Kilometern Reichweite und einer Höchstgeschwindigkeit von 145 km/h. Ideal also für eine Insel. Die Unabhängigkeit von kostenintensiven Energieimporten und die große Zufriedenheit des Bruichladdich Chefs mit seinem kleinen japanischen Freund mündeten nun in einer limitierten Sonderauflage des eigens kreierten Öko-Whiskys Leaf. Dies natürlich in Absprache und mit dem Wohlwollen des Autokonzerns. Wohlgemerkt: der Whisky ist nicht in den Tank zu füllen.
Zusätzliche Informationen
- Webseite von Bruichladdich Destillerie
Fotocredits: Bruichladdich Distillery