Als der schottische Nationaldichter Robert Burns im Jahr 1788
den Text und die Worte für das Gedicht „Auld Lang Syne“ verfasste,
konnte er nicht ahnen, dass es einmal eine weltumspannende,
vielgesungene Hymne für den Jahreswechsel, dem schottischen Hogmanay,
werden würde. Die Grundlage für die Ballade zum Gedenken an verstorbene
Freunde und Bekannte wurde gelegt durch ähnlich klingende Dichtungen,
die es bereits knapp zwei Jahrhunderte früher gab. Burns empfand tiefste
emotionale Regung, als er diese erstmals hörte, und gab ihm den noch
heute gültigen Wortlaut. Beim hiesigen Englisch-Unterricht in der Schule
findet Auld Lang Syne oft Verwendung, um mittels des Gesangs
Sprachgefühl zu vermitteln.
1800 wurde es in einer Liedersammlung
publiziert und erreichte erstmals eine größere Öffentlichkeit, die es
letztlich zu Beginn des folgenden Jahrhunderts über Auswanderer rund um
den Globus zu verbreiten vermochte. Die moderne Welt des Internets
bietet nun jedem die Möglichkeit selbst des Original-Manuskripts von
Robert Burns angesichtig zu werden. Das vergilbte Papier mit der
eigentlich recht gut lesbaren Handschrift stellt nur einen kleinen,
vielleicht aber den herausragenden Teil der interaktiven Sammlung dar,
die nun über die Webseite des Robert Burns Birthplace Museums in Alloway
zugänglich ist.
In monatelanger akribischer Arbeit haben die Mitarbeiter des Museums, das zum National Trust for Scotland gehört, die unzähligen Originaldokumente gesichtet, fotografiert und digital aufbereitet. Burns Fans aus aller Welt können jetzt nach ihren Lieblingstexten und -gedichten suchen und bekommen diese exakt so zu sehen, wie der schottische Poet sie einst verfasst hat. Mittels dieser Innovation lässt sich zudem die Textsicherheit beim Absingen von Auld Lang Syne auch auf die zweite Strophe ausdehnen.
Fotocredits: National Trust for Scotland