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Sehenswürdigkeiten in Schottland

von Wilfried Klöpping

Die größte und beste Sehenswürdigkeit Schottlands ist natürlich das Land selbst. Mit seiner großartigen Landschaft, seiner Natur, seinem Licht, mit zauberhaften Inseln und Küsten, mit Städten und Dörfern und vor Allem der Gastfreundschaft der Menschen. Doch jeder, der Schottland kennt oder es kennenlernt, findet für sich Lieblingsorte, Plätze und Regionen, an denen er sich besonders wohlfühlt. Das können Burgen und Schlösser von historischer Bedeutung, Größe und Erhabenheit sein, aber auch einsame, romantische Strände oder stattliche und stolze Berggipfel. Und daraus entsteht ein liebenswertes Gesamtkunstwerk aus Attraktionen und Sehenswürdigkeiten, aus Eindrücken und Erinnerungen, aus Tradition und Moderne. Stellvertretend für all die großen und kleinen Besonderheiten des Landes sind hier nun die Beliebtesten ihrer Sparte aufgeführt

Edinburgh Castle

Imposant in der Stadtmitte gelegen, ist Edinburgh Castle das würdevolle und weithin sichtbare Aushängeschild der schottischen Hauptstadt. Auf vulkanischem Gestein im 12.Jahrhundert erbaut spielte es eine tragende Rolle in der langen und wechselvollen Historie sowohl als militärischer Stützpunkt wie als Königspalast. Die Prachtstraße Royal Mile, ein mittlerweile touristischer Kulminationspunkt aus Kunst, Tradition und Kitsch, verbindet das Edinburgh Castle mit dem am gegenüberliegende Ende gelegenen Holyrood Palace, dem offiziellen schottischen Sitz der königlichen Familie, und dem neuen, architektonisch eindrucksvollen und für den schottischen Freiheitsgedanken so bedeutsamen Parlamentsgebäude.

Inverewe Garden

Geradezu vorzügliche klimatische Bedingungen durch die Nähe zum Golfstrom waren die Grundlage für eine der beeindruckendsten Gartenanlagen weltweit, die der botanische Visionär Osgood Mackenzie, Sohn des Laird of Gairloch, an den Ufern des Loch Ewe im 19.Jahrhundert aus einem unwirtlichen Gelände zum Leben erweckte. Aus dem etwa 20ha großen Areal im Nordwesten Schottlands schuf Mackenzie einen botanischen Garten mit einer Artenvielfalt, die gut 2.500 verschiedene Spezies umfasst und speziell zwischen März und Oktober eine üppige Blütenpracht hervorbringt. Vor Allem wegen der zahlreichen, vielfarbigen Rhododendren wird Inverewe sehr geschätzt. Aber auch andere exotische Gewächse fühlen sich hier heimisch und genießen gemeinsam mit den begeisterten Besuchern die schöne Aussicht auf Loch Ewe.

Culloden Battlefield

Die entscheidende Schlacht dauerte noch nicht einmal eine Stunde, doch besiegelte sie das vorläufige Ende des schottischen Freiheitskampfes. 1746 trat Bonnie Prince Charlie mit den getreuen Clans und den Jakobiten heldenhaft den übermächtigen englischen Truppen auf dem Culloden Moor entgegen. Der Verlauf des Geschehens wird im Besucherzentrum an der historischen Stätte sehr anschaulich und lebensnah dokumentiert. Auch das Schlachtfeld, die Positionen der verfeindeten Linien sind rekonstruiert worden. Als einziges erhaltenes Relikt aus der Zeit steht immer noch das mit Heidegras gedeckte Leanach Cottage am Rande des historischen Schauplatzes.

Kelvingrove Art Gallery and Museum

Im Jahre 1901 öffnete als wichtiger Bestandteil der Glasgower Weltausstellung das imposante Kunstmuseum im Kelvingrove Park, das heute die meistbesuchte Sehenswürdigkeit des Vereinigten Königreichs bei freiem Eintritt ist. Zum 100.Geburtstag des Hauses beschloss die Stadt ein umfangreiches Restaurierungsprogramm, das mit einer glanzvollen offiziellen Eröffnung durch die britische Königin im September 2006 abgeschlossen werden konnte. Die mehr als sehenswerten Kunstsammlungen im Haus umfassen u.a. einen kompletten Tearoom von Charles Rennie Mackintosh, das Christusgemälde von Salvador Dali, den Soldaten mit Helm von Rembrandt, diverse bekannte Impressionisten, eine umfassende Sammlung der Künstlergruppe The Glasgow Boys und sehr viele zeitgenössische Skulpturen und Objekte. Im großen Saal hängt eine Spitfire über diversen ausgestopften Tieren aus Savanne und Regenwald und in der Eingangshalle befindet sich eine prächtige Orgel von 1902

Loch Ness

Es ist das wohl bekannteste Loch der Welt, gleichzeitig der längste und wasserreichste See Großbritanniens. Den Ruhm verdankt Loch Ness einem sagenumwobenen Phantom in der Gestalt eines drachenähnlichen Monsters, welches der heilige Columba 595 der Legende nach zur Räson brachte. 1933 begann das Märchen der Neuzeit, das mittlerweile so viele Klischees bedient und hohe strategische Bedeutung in der Tourismusindustrie besitzt, durch einen Zeitungsartikel über die ‚wahrscheinliche‘ Sichtung eines Monsters während unwirtlicher Wetterbedingungen am See. Seither wird stetig, aber ergebnislos gesucht, geforscht, gefilmt und gefahndet. Der durchaus vorhandene, wenn auch nicht spektakuläre landschaftliche Reiz des von teils bewaldeten Hängen umgebenen Sees wird komplett verdrängt durch die Hatz auf Nessie. Loch Ness bildet eine Teilstrecke des Caledonian Kanals, der Inverness mit Fort William, also die Nordsee mit dem Atlantik  verbindet.

Fotocredits: Udo Haafke

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