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Schottensterben von Gordon Tyrie

von Udo Haafke

»Thin Lizzy« spielt eine nicht unerhebliche Rolle in Gordon Tyries zweitem »Cosy Thriller«, wie der Verlag Droemer-Knaur die Kriminalromane des unter diesem Pseudonym schreibenden Bamberger Autors Thomas Kastura in seiner Presse-Information skizziert. Doch hat das nichts mit der Rockband aus den frühen 1970er Jahren um Frontmann Phil Lynnott zu tun und spielt auch nicht in dessen irischer Heimat, sondern es handelt sich dabei vielmehr um ein zotteliges, zuweilen eigenwilliges Hochlandrind, dem Tyrie in augenzwinkernder Weise höchst menschliche Züge und auch Denkweisen zugesteht. Zudem verläuft der Handlungsstrang auf dem vor der Halbinsel Kintyre im Westen Schottlands gelegenen, verträumten und etwas verschlafenen Eiland Gigha. Damit bleibt der Autor auch mit seinem zweiten Krimi im Süden des Hebridenarchipels und in Sichtweite der Schauplätze seines Erstlingswerkes »Todesströmung«, welches vornehmlich auf Jura angesiedelt ist.

Inhaltlich dreht sich alles um eine Leiche, die von den Protagonisten irgendwie, in jedem Fall aber möglichst unauffällig, aus dem Weg geräumt werden soll. Wohl nicht zufällig erinnert sich der geneigte Leser an den Hitchcock-Klassiker »Immer Ärger mit Harry«. Bei den handelnden Charakteren, die ohne die Dominanz eines ermittelnden Beamten auskommen, erhält der aus »Todesströmung« schon bekannte emeritierte Auftragskiller Hynch einmal mehr einiges Gewicht. Alle weiteren beteiligten Personen bilden ein skurriles Ensemble, das von überzogenen Aussteigern über verkopfte Kreative bis hin zu tiefenentspannten Insulanern und derben Spießbürgern reicht. Und zur Krönung nimmt das eingangs erwähnte kapriziöse Hornvieh in aller Muße den Handlungsfaden selbst in die Hand. Es entwickelt sich ein amüsantes, exzellent konstruiertes Verwirrspiel um Täter und Opfer, um Jäger und Gejagte, das der Autor hin und wieder etwas sehr ausschweifend, gleichwohl überaus genüsslich, vor dem Leser ausbreitet, welcher wiederum vielleicht nicht unbedingt laut losprusten, aber mit Sicherheit ein ums andere Mal ob süffisanter Formulierungen und Wendungen schmunzeln wird. Prädikat: lesenswert und kurzweilig.

Gordon Tyrie: Schottensterben – ein Hebriden-Krimi, Verlag Droemer-Knaur, ISBN 978-3-426-30732-8, Paperback, 368 Seiten, Preis: EUR 14,99.

Mit dem Titel Schottensterben ist im Mai 2020 der zweite Hebriden-Krimi von Gordon Tyrie erschienen

Von Mitte Juni bis Mitte Juli verlost der SchottlandBerater insgesamt 5 Exemplare des Hebriden-Krimis »Schottensterben« von Gordon Tyrie, der im Mai 2020 erschienen ist. Teilnehmen ist ganz einfach. Bitte schicken Sie eine Email an den SchottlandBerater mit dem Stichwort »Gordon Tyrie – Schottensterben« unter Angabe Ihrer vollständigen postalischen Anschrift – für den Fall, dass Sie gewinnen! Der Einsendeschluss ist der 15. Juli. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Für Ihre Teilnahme verwenden Sie am besten diese Kontakt-Funktion.


Zusätzliche Informationen

  • Link zum Roman Schottensterben von Gordon Tyrie aus dem Droemer Knaur Verlag

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Fotocredits: Udo Haafke

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