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Karl Lagerfeld und Chanel

von Udo Haafke

Mary Queen of Scots wäre wohl höchst entzückt, wenn sie wüsste, was sich in dem Palast in West Lothian, in welchem sie das Licht der Welt erblickte, am 4. Dezember abspielen wird. Linlithgow Palace bietet nämlich den illustren Rahmen zur noch viel illusteren Metiers d’Art Show des französischen Fashion-Labels Chanel. Kein Geringerer als die deutsche Mode-Ikone Karl Lagerfeld lädt die internationale Prominenz zur glamourösen Modepräsentation an die Laufstege, die in der schottischen Schlossruine nun aufgebaut werden. Da Linlithgow Palace zwar stolze Mauern und Räumlichkeiten besitzt, jedoch kein Dach mehr, sind bereits eine Reihe von Technikern dorthin aufgebrochen, um einen großen Kubus aus Glas zu installieren, welcher die Schönen und Reichen dieser Welt vor Zugluft und Kälte in Schutz nehmen soll.

Die alljährliche Metiers d’Art Show gehört in der Branche zu den wichtigsten Veranstaltungen des Jahres, und so finden sich auf der Einladungsliste eine ganze Reihe ausgesprochen prominenter Namen bekannt von Film, Funk, Bühne und Fernsehen. So haben, um Chanels Pre-Fall Kollektionen von 2013 auf dem Catwalk mit kritischem Kennerauge zu begutachten, u.a. Keira Knightley, Angelina Jolie und Brad Pitt ihr Kommen bereits zugesagt. Insbesondere Letzterer zeigt in jüngster Zeit eine hohe Affinität zu Schottland durch sein Möbeldesign im Sinne Charles Rennie Mackintoshs, seine letztjährigen Filmdrehs in Glasgow und Aufenthalte im Luxus-Hotel Pool House.

Für das Städtchen Linlithgow westlich der schottischen Hauptstadt, das sich nun vorübergehend einreihen darf in der Phalanx der Weltstädte der Mode, dürfte die Veranstaltung in jedem Fall einen extrem hohen Medienauflauf und eine damit verbundene ungeahnt starke Präsenz in den Gazetten weltweit verursachen. Zuvor fand die Veranstaltung schon in London, Paris, Tokyo, New York und Shanghai statt. Erst kürzlich erregte Chanel in Schottland positives Aufsehen, als die französische Edelmarke die Kaschmir-Produktion von Barrie Knitwear übernahm und damit gut 180 Arbeitsplätze im südschottischen Hawick rettete. Barrie war Bestandteil des 140 Jahre alten Textilkonglomerats Dawson, das in diesem Frühjahr Konkurs anmelden musste.

Fotocredits: Udo Haafke

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