alterum, lateinisch: >das andere<, betitelt Julie Fowlis ihr fünftes Album, das Mitte Oktober auf den Markt kam. Auf dem Cover verwandelt sich die sympathische junge Frau von North Uist dem Titel entsprechend in ein mystisches, elfenhaftes Wesen mit kühlem Ausdruck. Dabei trägt sie eine Art weißes Federkleid zu einer höchst ungewöhnlich gestalteten Kopfbedeckung aus Greifvogelfedern, erinnernd an die Stillleben eines Giuseppe Arcimbolo. Eine Selbstinszenierung, die verwundert, überrascht und neugierig macht, eine Veränderung schon rein optisch dokumentiert.
Nein, Julie Fowlis hat die Folk-Musik nicht
neu erfunden, sie hat sich auch nicht von der gälischen Sprache
verabschiedet. Das Multitalent, sie arbeitet neben ihrer Tätigkeit als
ehrenamtliche Botschafterin der Gälischen Kultur u.a. als Moderatorin im
Fernsehen und Rundfunk, bewegt sich auf neuen Wegen, die man von ihr
bisher in dieser Form nicht kannte. So singt sie gleich zwei Stücke in
englischer Sprache, Go Your Way und Windward Away, Cover-Versionen
älterer englischer Folksongs in neuer Interpretation, die durch Fowlis
Engelsstimme und einer dezenten Instrumentierung zu einfühlsamen
Liebesliedern werden. Bei Windward Away singt auch die amerikanische
Country- und Folksängerin Marie Chapin Carpenter mit, die auf dem
Eröffnungsstück A Phiuthrag S A Phiuthar sogar ihr Gälisch-Talent unter
Beweis stellt.
Mit der entspannt-ruhigen Ballade Camariñas im Duett
mit Gilliebride MacMillian wendet sie sich nach Galizien, der Region im
spanischen Nordwesten, von wo aus die Kelten einstmals ihren Zug nach
Irland und Schottland antraten und die Wurzeln des Gälischen zu suchen
sind. Selbstverständlich gibt es auch wieder Puirt à beul zu hören, den
typischen ursprünglichen Sprechgesang, den Julie Fowlis bis zur
Perfektion beherrscht und im modernen Folk-Gewand präsentiert.
Musikalisch wirkt Alterum ausgewogen und hat eine wunderbare Tiefe,
insbesondere durch die ausgefeilten Arrangements, die von den
renommierten Musikern ausgezeichnet umgesetzt werden. Das Album wirkt
insgesamt ruhig und unaufgeregt, ohne dass jedoch Langeweile aufkommt,
Julies zauberhafte Stimme ist wieder etwas reifer geworden.
Die Musik lässt mit einer erstaunlichen magischen Kraft Fernweh und Sehnsucht nach der Weite Schottlands aufkommen, dem man sich kaum entziehen kann. Mit dem letzten Stück Cearcall Mun Ghealaich betritt sie nochmals Neuland, spricht eine Einleitung auf Englisch, der gälischer Gesang folgt, unverständlich, aber wunderschön. Nach dem Verklingen des letzten Tons von Donald Shaws Klavier verspürt man das dringende Bedürfnis nach Fortsetzung.
Während des Monats Dezember verlost der SchottlandBerater insgesamt 5 signierte CDs »alterum« von Julie Fowlis, die erst Mitte Oktober erschienen ist. Teilnehmen ist ganz einfach. Bitte schicken Sie eine Email an den SchottlandBerater mit dem Stichwort >alterum – Julie Fowlis< unter Angabe Ihrer vollständigen postalischen Anschrift – für den Fall dass Sie gewinnen! Der Einsendeschluss ist in diesem Fall schon der 20. Dezember(!!), damit der SchottlandBerater den Gewinnern noch rechtzeitig vor Weihnachten die CDs zuschicken kann. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Für Ihre Teilnahme verwenden Sie am besten diese Kontakt-Funktion.
Zusätzliche Informationen
- Webseite von Julie Fowlis
Fotocredits: Craig Mackay / Pictii