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StAnza Literaturfestival

von Udo Haafke

Das als Stanze bekannte Versmaß aus der italienischen Dichtkunst war 1997 namensgebend für das zwischenzeitlich weit über Schottlands Grenzen hinaus populäre, internationale Gedicht- und Lyrik-Festival StAnza. Es wird alljährlich Anfang März in der alten Universitätsstadt St. Andrews abgehalten und verhalf dem Image der Stadt als Wiege des Golfsports zu einer völlig neuen Facette. Mit der Poesie als zentralem Thema spricht StAnza darüber hinaus auch viele weitere künstlerische Bereiche an, die von Musik über Kunstinstallationen bis zum Tanztheater reichen. Der Begriff Stanze umschreibt gemäß seiner Herkunft einen Raum für Gedanken, den das Festival in großer Vielfalt zu bieten vermag.

Teilnehmer aus mehr als 50 Ländern fanden sich in den vergangenen Jahren ein, um in Workshops, auf der Bühne, in Lesungen und auf Konzerten ihre Fähigkeiten zu vermitteln und mit dem zahlreichen Publikum in fruchtbare Kommunikation zu treten. Regelmäßig finden zudem Veranstaltungen statt, die sich mit dem Scots und der gälischen Sprache beschäftigen. 2016 sind mehr als 100 Events geplant, deren Zentrum das Byre Theatre stellt.

Vom 2. bis zum 6. März liegt in diesem Jahr ein Schwerpunkt des Programms auf der deutschen Sprache. So werden als illustre Gäste preisgekrönte, zeitgenössische deutschsprachige Dichter und Lyriker erwartet. Darunter die in der Literaturwelt gefeierten Nora Gomringer und Odile Kennel sowie der Liechtensteiner Michael Donhauser. Mit dabei auch der junge Jazz-Schlagzeuger Philipp Scholz, der seinen Teil zur Präsentation der vielseitigen und lebendigen Kunst- und speziell der Literatur- und Lyrik-Szene beiträgt.

Inhaltlich setzt sich StAnza mit dem „Body of Poetry“, also mit der lyrischen Darstellung des menschlichen Körpers, seinen Empfindungen und Veränderungen, auseinander. Ein weiteres Thema ist „City Lines“ in Würdigung des schottischen Design- und Architekturjahres. Hier werden in unterschiedlichster Form Verbindungen zwischen dem historischen St. Andrews und Städten weltweit gezogen. Des Weiteren findet sich die bemerkenswerte Berliner Ausstellung „What’s the point of poetry“ zu einem Gastspiel ein und auch das deutsch-schottische VERSschmuggel-Projekt wird vorgestellt.

Zusätzliche Informationen

Fotocredits: Lucy Jones/Heike Bogenberger/Judith Kinitz

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