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St. Abbs – Wandern im Naturschutzgebiet & ein bezaubernder Hafen

von Wilfried Klöpping

Ungefähr 20 Kilometer nördlich der Stadt Berwick upon Tweed an der Ostküste im Süden Schottlands befindet sich ein kleiner bezaubernder Ort mit dem Namen St. Abbs. Ab etwa Mitte des 18. Jahrhunderts begann mit ein paar kleinen Häusern dieser Ort zu wachsen, der ursprünglich Coldingham Shore genannt wurde. Zuerst mit nur fünf Häusern bestritten die Familien ihren Lebensunterhalt mit Fischen. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Ort dann von dem damaligen Laird Andrew Usher umbenannt, der auch gleichzeitig viel Geld investierte und einiges umorganisierte, so dass ein richtiges kleines Dorf entstand – das heutige St. Abbs war geboren. Wer gerne wandert, der kann ganz bequem bei dem Cafè »The Old Smiddy« auf dem großen Parkplatz parken. Von dort führt ein gut ausgelegter Wanderweg (festes Schuhwerk ist erforderlich) Richtung Meer, dann an den steilen Klippen entlang bis hin zum St. Abb’s Head mit dem weißen Leuchtturm. Wer weiter wandern möchte, kann dies bis Coldingham direkt an der Küste entlang tun. Man kann auch bis zum Gunsgreen House bei Eyemouth wandern und damit einer alten Schmugglerroute folgen.

Hier inmitten von St. Abb’s Head National Nature Reserve, das vom National Trust for Scotland (NTS) verwaltet wird, finden nicht nur passionierte Wanderer ein herrliches Gebiet mit phantastischen Ausblicken vor, sondern auch leidenschaftliche Vogelkundler und Naturliebhaber. Denn neben St. Kilda, Iona, Staffa, Fair Isle, Canna, Unst und Mingulay betreut der NTS zusammen mit dem Naturschutzgebiet von St. Abb’s Head ca. ein Fünftel aller Seevögelkolonien in Schottland. So befinden sich unter den ca. 45.000 Seevögeln in den Steilklippen u.a. die Nester von Trottellummen, Tordalken und seit kurzem auch von Basstölpeln. Weiter über die typisch schottische Landschaft, mit sanften grünen Hügeln und widerspenstigem Gebüsch, manchmal auch durch Schafherden hindurch, kommt man sicher wieder am Ausgangspunkt an. Im Café einen Tee trinken und durch die liebevoll von Chris betreute »Number Four Gallery« stöbern, in der regionale Künstler ausstellen, macht den Nachmittag komplett. Hunde sind willkommen und einen Außenbereich zum Sitzen gibt es auch.

Unweit von diesem Naturschutzgebiet befindet sich das eigentliche St. Abbs, ein kleiner Ort mit einer herzenswarmen Ausstrahlung, in der die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Im Hafen liegt unter anderem die »Thomas Tunnock«, das Lifeboat von St. Abbs. Seit dem Jahre 1911 hatte St. Abbs bereits ein Rettungsboot, das mit den Jahren 230 Leben rettete. Am 8. September 2015 wurde die Station trotz öffentlicher Proteste, Spendenaufrufe und Petitionen vom Royal National Lifeboat Institution (RNLI) geschlossen. Rettung nahte schließlich durch die Firma Tunnocks. Sie übernahm alle Kosten, die nötig waren, um das Lebensrettungsboot wieder an den Start zu bekommen. Wer St. Abbs besucht, kommt nicht drum herum, in dem wunderbaren kleinen Cafè »Ebbcars« von Mrs. Barnett einzukehren. Ein winzig kleines Haus, direkt am Hafen, wo man den Geruch des Meeres hautnah spürt, bietet Möglichkeiten draußen und drinnen zu sitzen. Es gibt hausgemachte Leckereien – die Scones mit »cream & jam«» sind ein Traum. Hunde sind im Außenbereich willkommen und ein Napf mit Wasser steht bereit.

Maren Frentrup

Zusätzliche Informationen

Fotocredits: Maren Frentrup / NTSmediapics

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